Vadstena, eine mittelalterliche Stadt Schwedens
Vadstena liegt gerade einmal 16 Kilometer von Motala, also einer Einfahrt zum Göta Kanal, entfernt und kann daher bei einem Besuch des Kanals problemlos mit eingeplant werden, selbst von Fahrradfahrern. Vadstena liegt direkt am Pilgerpfad Olavsweg, spielte in der schwedischen Geschichte eine bedeutende Rolle, und noch heute kann man hier mit Bauten die bis zum 13. Jahrhundert zurückführen in eine mittelalterliche Atmosphäre eintauchen.
Das Gebiet bei Vadstena war schon während der Steinzeit bewohnt, wurde jedoch vor allem dank der Heiligen Birgitta bekannt, die in Vadstena im Jahr 1346 genügend Land erhielt um dort ein Kloster zu errichten, das heute noch in Form einer Ruine zu besuchen ist. Während der Reformation ließ der König Gustav Vasa das Kloster enteignen und errichtete in der Stadt gleichzeitig das sehr romantisch gelegene Renaissanceschloss Vadstena in dem sich heute das Landesarchiv befindet.

Wenn man durch die Stadt Vadstena bummelt, taucht man geradezu in eine vergangenen Zeit ein, was die Häuser aus dem 18. Jahrhundert und das Kopfsteinpflaster deutlich hervorheben. Am Rathausplatz im Zentrum der Stadt liegt noch immer das Rathaus aus dem 15. Jahrhundert, das älteste noch erhaltene Rathaus Schwedens aus jener Epoche. Nur wenige Schritte davon entfernt liegt das Handelshaus von Udd Jönsson und das Bischofshaus aus der gleichen Zeit. Nördlich des roten Turms findet man dann auch noch das älteste noch erhaltene Landestheater (Gamla Teatern) aus dem Jahr 1825.
Während auf der einen Seite der Stadt das Schloss von Vadstena findet, liegt auf der anderen Seite die Klosterkirche aus dem 14. Jahrhundert, die Klosterruine und, im ältesten noch erhaltenen Haus Vadstenas findet man das Klostermuseum in dem man das ursprüngliche Klostererleben noch heute sehr anschaulich entdecken kann. Von dort aus kann man dann auch noch einen Spaziergang enlang des Vättern unternehmen.
Neben dem Besuch des Klostermuseums findet man in Vadstena auch noch das Hospitalmuseum und das Stadtmuseum, das man kostenlos besuchen kann um mehr über die Geschichte und das Leben in der Stadt erfahren zu können.
Im 19. Jahrhundert erlebte Vadstena die größte Veränderung, denn 1829 wurde in den noch vorhandenen Räumen des ehemaligen Klosters ein Hospital eingerichtet, mit dem Bau des Göta Kanals entstand ein Hafen, da es nun möglich war auch Güter optimal zu transportieren, und 1874 konnte Vadstena auch mit der Eisenbahn erreicht werden.
Im Jahr 1954 erhielt dann die Birgittastiftung wieder das Dispositionsrecht das Klostergebiet zu nutzen, die Klosterkirche ausgenommen. Im Jahr 1963 kamen auch die Nonnen zurück und nach mehreren Jahrhunderten konnte der katholische Klosterdienst wieder aufgenommen werden.
Reisebüros und Pilgergruppen bieten wir, im Rahmen einer Reiseleitung, auch Führungen in Vadstena an, inklusive der Klosterkirche in der auch noch der ursprüngliche Flügelaltar, hinter dem Hauptaltar versteckt, zu entdecken.